JA zum Schutz der Alpen und Flüsse
JA zur naturverträglichen Energiewende
Die Ötztaler Alpen bergen mit ihren ausgedehnten Gletschern den letzten großen Wasserschatz der Ostalpen. Unzählige Tier- und Pflanzenarten finden hier noch einen intakten Rückzugsort. Dieser bedeutende Naturraum darf nicht geopfert werden: mit dem Ausbau des Kraftwerks Kaunertal drohen katastrophalen Folgen für Mensch und Natur.
Die Petition Stopp Ausbau Kraftwerk Kaunertal basiert auf der Kaunertal-Erklärung 2022. Darin haben sich 31 Umweltorganisationen und 11 Wissenschaftler*innen für den Stopp des Kraftwerksprojekts und für eine naturverträgliche Energiewende ausgesprochen.
Demonstration Innsbruck
Demonstration Innsbruck
#9 Der letzte Tropfen - Tiroler Stimmen für eine echte Energiewende: Bettina Urbanek, WWF Austria
#8 Der letzte Tropfen - Tiroler Stimmen für eine echte Energiewende: Prof. Dr. Leopold Füreder.
Das Projekt
"Platzertal bleibt":
Protestaktion mit 50-Meter-Banner gegen Kraftwerksausbau Kaunertal
50-Meter-Transparent quer übers Platzertal gespannt - Größtes hochalpines Moorgebiet akut gefährdet - Umweltorganisationen fordern von Tiroler Landesregierung Unterschutzstellung des Hochtals und Energie-Alternativen
Innsbruck/Pfunds, am 8. Juli 2023 - “Platzertal bleibt!” steht auf dem 50 Meter langen Transparent, das quer über das Hochtal in den Ötztaler Alpen in Tirol gespannt ist: Aktivistinnen und Aktivisten von “Lebenswertes Kaunertal”, “WET - Wildwasser erhalten Tirol” und River Collective sowie GLOBAL 2000 und WWF brachen heute ins Platzertal auf, um gegen das Festhalten der Tiwag an ihren Ausbauplänen des Kraftwerks Kaunertal zu protestieren: Demnach soll mitten im unberührten Platzertal ein 120-Meter-Staudamm errichtet und das Hochtal samt seinem Moorgebiet für ein Pumpspeicher-kraftwerk geflutet werden. “Dieses Großbauprojekt auf 2.350 Metern Seehöhe ist völlig veraltet, massiv naturzerstörerisch und energiewirtschaftlich so nicht nötig. Die Landesregierung soll endlich die Notbremse ziehen, bevor noch mehr Zeit und Geld verschwendet werden”, sagt Gewässerexpertin Bettina Urbanek vom WWF Österreich. Gemeinsam fordern alle am Protest beteiligten Organisationen den endgültigen Stopp des Projekts, die Ausweisung des Platzertals als Naturschutzgebiet und eine naturverträgliche Energiewende in Tirol.
Energiewende und Klimaschutz gemeinsam denken
Energiewirtschaftliche Analyse stellt Platzertal-Speicher in Frage
Foto: Harry Putz
Risiko für Katastrophen im Kaunertal steigt
Was den Kaunertaler*innen seit vielen Jahren bewusst ist, bestätigen nun zwei aktuelle geologische Gutachten: Die Hänge über dem Gepatschstausee sind seit Jahrzehnten in Bewegung. Als wichtigsten Faktor dafür nennen beide Stellungnahmen die jährlichen Wasserspiegelschwankungen durch den Kraftwerksbetrieb. „Mit dem Ausbau des Stausees zum Pumpspeicher würden die Wasserspiegelschwankungen stärker und schneller werden und so das Risiko erhöhen", warnt Bettina Urbanek vom WWF. Bereits jetzt sind an den Berghängen rund um den Speicher des bestehenden Kraftwerks rund 290 Millionen Kubikmeter Gestein in Bewegung. „Damit könnte man ganz Innsbruck unter rund drei Metern Schutt und Geröll begraben.” Die Klimakrise wird die Gefahren noch vergrößern: Schon im Winter 2018/2019 führten starke Niederschläge zu den umfangreichsten Bewegungen im Westhang seit den 1960er-Jahren. Aus Sicherheitsgründen musste der Kraftwerksbetrieb eingeschränkt werden. „Den Gutachten zufolge häufen sich auf der Westseite seit 2015 die Felssturz- und Rutschungsprozesse”, sagt Urbanek. „2019 wurde sogar ein abgesicherter Bereich samt Sicherungsnetz mitgerissen. Die Berghänge im Kaunertal sind für die Errichtung eines Pumpspeichers nicht geeignet.” Foto: Jan Hetfleisch, WWF
Umweltallianz präsentiert Kaunertal Erklärung 2022
40 Umweltvereine und Wissenschaftler*innen fordern Ausbau-Stopp für Kraftwerk Kaunertal – Landesregierung muss die letzten intakten Alpenflüsse schützen und naturverträgliche Energiewende umsetzen.
Innsbruck, am 6. Mai 2022 – Insgesamt 40 Umweltvereine und Stimmen aus der Wissenschaft fordern in einer gemeinsamen Erklärung den Stopp des Ausbaukraftwerks Kaunertal. Stattdessen müsse die Tiroler Landesregierung die letzten intakten Alpenflüsse schützen und eine konsequent naturverträgliche Energiewende umsetzen. „Dieses Großprojekt steht wie kein anderes für die völlig überzogene Ausbaupolitik der TIWAG. Wir brauchen eine naturverträgliche Energiewende statt weiterer Verbauung alpiner Naturräume“, mahnt Bettina Urbanek, Gewässerschutzexpertin des WWF Österreich. Für das Projekt plant die TIWAG bis zu 80 Prozent des Wassers aus dem Ötztal, einem der niederschlagsärmsten Täler Tirols, auszuleiten und im ökologisch einzigartigen Platzertal einen 120 Meter hohen Staudamm zu errichten und dahinter neun Fußballfelder Moorflächen zu fluten. „Das hätte verheerende Folgen für die hochsensible Naturlandschaft, würde wichtige Lebensräume zerstören und die Biodiversitätskrise befeuern.“
Mega-Kraftwerksprojekt bedroht Ötztaler Flussjuwele
Gestaut, verbaut, verdammt: unsere heimischen Alpenflüsse stehen unter massivem Druck durch die Energiewirtschaft. Mit dem Ausbau des Kraftwerks Kaunertal soll nun ein weiteres Megaprojekt mitten in eine hochsensible Naturlandschaft gezwängt werden. Das Wasser der Gletscherflüsse soll abgeleitet werden und kilometerweit entfernt in künstlichen Stauseen landen. Die Wassermenge der Ötztaler Ache würde dadurch um bis zu 80 Prozent reduziert und die natürliche Dynamik zerstört. Gleichzeitig würde das ökologisch einzigartige Platzertal hinter einem Staudamm verschwinden und geflutet werden.
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Breite Umwelt-Allianz fordert Naturschutz beim Erneuerbaren-Ausbau
WWF und Umweltdachverband appellieren gemeinsam mit einer breiten Allianz an die Parlamentsparteien: Keine Kraftwerksförderung in Schutzgebieten, Naturjuwele erhalten!
Wien, am 28. April 2021. Während die Verhandlungen zum Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) im Nationalrat in die Zielgerade gehen, richtet eine breite Allianz aus 43 Umwelt-Organisationen, Bürger*inneninitiativen und Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft einen dringenden Appell an alle Parlamentsparteien. Denn auch wenn der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig und begrüßenswert ist, könnte das EAG zu einer Millionenförderung von Kraftwerksbauten in Schutzgebieten und an ökologisch einzigartigen Flussstrecken führen.
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Wir schützen die Natur
und den Lebensraum
im Kauntertal
Das Ziel der Bürgerinitiative lebenswertes kaunertal ist der Schutz der Natur und die Erhaltung der Lebensqualität im Kaunertal. Den Anlass für unser Engagement bilden die Pläne der Tiwag, die mit der Errichtung einer Pumpspeicheranlage und eines weiteren Stausees massive, unwiderrufliche Eingriffe in die Landschaft des Kaunertals plant.
Appell an Bundesministerin Leonore Gewessler
Für lebendige und klimafitte Flüsse, gegen subventionierte Naturzerstörung. Unsere Natur verdient mehr Schutz und Respekt. Die Klimakrise ist längst in Österreich angekommen. Zugleich erleben wir einen nie dagewesenen Schwund der Artenvielfalt. Beide Krisen sind existenzbedrohend. Beide Krisen sind menschengemacht und müssen daher mit konkreten Maßnahmen angegangen werden. Bei sämtlichen Lösungen müssen Klima- und Naturschutz Hand in Hand gehen.
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Das Kraftwerk Kaunertal soll ausgebaut werden, was auch den Ausbau des Kraftwerkes Prutz-Imst und des Kraftwerkes Imst-Haiming mit sich bringen würde. Dazu müssten die Gurgler Ache inkl. Königs- und Verwallbach, sowie die Venter Ache in den Gepatschspeicher übergeleitet werden. Zusätzlich ist ein neuer Speicherteich im Platzertal inkl. einem neuen Pumpspeicherkraftwerk vorgesehen und das Kraftwerk in Prutz würde seine Kapazitäten mehr als verdoppeln.
Damit aber nicht genug. Neben Ersatzmaßnahmen für zerstörte und beeinträchtige Lebensräume würden im Kaunertal Deponien mit einer Gesamtfläche von 16,8 Hektar und einem Volumen von rund 1.650.000 m³ entstehen. Zudem sind eine Eintiefung des Inns auf 2 km Länge zwischen dem Kraftwerk Prutz und der Mündung der Fagge sowie größere Drainagierungsmaßnahmen und Grundwasserregulierungen zwischen Prutz und der Runserau geplant. Quelle: Stellungnahme der Tiroler Umweltanwaltschaft